Jahresbericht 2013 und 2014 von Claus Maywald über den Kreativworkshop für trauernde Kinder und Jugendliche beim Malteser Hospizdienst in Bingen

Die Kinder- und Jugendtrauer Gruppe startete im November 2013 und kam ab Mitte 2014 in Schwung. Es wurde zu Anfang viel ausprobiert, neue Formate und Themen entwickelt, der Ablauf mehrere Male umgestellt. Immer wieder galt es, genau hinzuschauen und angesichts des kreativen und bunten Programms den Fokus auf die Trauer nicht zu schwach werden zu lassen. Geholfen hat auch, genau bei den Kindern und Jugendlichen zu hören, was sie benötigen und wo sie gerade stehen. Das hat nicht nur einmal die Planung der nächsten Aktionen beeinflusst. Schön war auch zu sehen, dass sich das Team im Lauf der Zeit erst vergrößerte und dann fest etablierte.

In einer kurzen Zusammenfassung die einzelnen Themen und Aktivitäten:

22.11. 2013         Karten drucken

Druck raus!

Mit einer Presse aus dem Gutenberg-Museum in Mainz fertigen wir Drucke. Vorerfahrungen sind nicht nötig. Wer mag, kann auch einen Druck für den Angehörigen herstellen, um den er trauert. Er kann in einem speziellen Briefkasten sogar „zugestellt“ werden.

24.1. 2014 Tonteller bemalen

Farbe und Geheimnis

Wir bemalen Tonteller mit Motiven zu unserer Familie. Dafür können wir uns Symbole für die einzelnen Familienmitglieder aussuchen. Auf dem Teller hat die ganze Familie rund um den Verstorbenen Platz. Die Teller werden so ge-brannt, dass sie später wie „richtige“ Teller verwendet werden können. Ihr könnt sie 14 Tage danach im Malteser Hospizdienst St. Hildegard abholen.

28.2. 2014 Familienkompass

Wo komme ich her?

Wir erstellen einen „Familienkompass“. Dafür schauen wir nach, woher unsere Familie (Eltern, Groß-eltern etc.) und damit wir stammen. Diese Punkte tragen wir auf eine Karte ein und erstellen damit einen „Familienkompass“. Der Kompass wird zum Schluss in einen Rahmen eingeklebt, den wir selber basteln.

März 28.3. 2014 Assoziatives Malen

Gefühle auf Papier

Wir verbinden uns die Augen und malen mit Stiften blind all das auf ein Papier, was uns als Gefühl durch den Kopf geht. Mit geöffneten Augen versuchen wir, dieses Gefühl auf dem Papier noch weiter heraus-zuarbeiten. Danach wählen wir uns eine Postkarte und malen unsere Stimmung auf ein Papier, das über die Postkarte hinausreicht, dazu. Zum Schluss tauschen wir uns über unsere Bilder aus.

April 25.4. 2014 Erinnerungskiste

Wie behalte ich meine Erinnerung?

Mit Hilfe eines Schuhkartons basteln wir uns eine Erinnerungskiste oder ein Erinnerungshaus. Mit verschiedenen Materialien wird der Karton innen und außen bemalt, beklebt oder gestaltet. In dieser Kiste können wir eine Auswahl unserer Erinnerungsobjekte aufbewahren.

23.5. 2014 Fotobuch

Was hat sich in unserem Leben verändert?

Um das herauszufinden, binden wir uns ein kleines Buch, das von zwei Seiten her geöffnet werden kann. Auf der einen Seite wird Platz sein für all das, was vorher gewesen, und auf der anderen Seite gibt es Platz für das, was sich verändert hat. Wer Lust hat, kann sich ein Inhaltsverzeichnis für das Buch über-legen und mit einbinden.

27.6. 2014 Trostfigur oder Trostpuppe

Was tröstet?

Man ist nie zu alt für eine Trostfigur. Mit etwas Stoff, Nadel und Faden gestalten wir uns eine Figur oder ein Tier, das uns trösten soll.

25.7. 2014 Schneckenhaus

Rückzug?

Aus vorgefertigten Materialien stellen wir eine kleine Schachtel her, in der Schnecken und Schneckenhäuser Platz haben. Wir können darüber sprechen, wann wir unseren Rückzug brauchen und wie wir uns dabei verhalten.

26.09. 2014 Ein Floß im Wasser

Wir lassen ein Boot mit unseren Wünschen zu Wasser!

Ein Floß aus Ästen, Kork und Papper wird mit Bast zusammengebunden, ein Segel angesetzt und in die „Kajüte“ eine Kerze hineingestellt. Unsere Wünsche und Gedanken können auf einen Zettel geschrieben vom Floß mitgenommen werden. Das Ganze lassen wir dann im Rhein schwimmen.

24.10. 2014 Tonteller bemalen

Platz für Phantasie oder Symbole

Flache Tonteller bieten sich als Projektionsfläche für Bilder an. Wir werden Symbole für Menschen oder Dinge, die Euch wichtig sind, entwerfen und auf den Teller übertragen. Die Teller werden spühlma-schinenfest gebrannt und können nach 14 Tagen im Hospizdienst oder beim nächsten Kreativwork-workshop abgeholt werden.

28.11. 2014 Kerzen gestalten

Symbol für das Licht

Passend zu der dunklen Jahreszeit gestalten wir Kerzen mit Motiven und Symbolen, die wir selber entwerfen. Wir können die Kerze den Verstorbenen oder anderen lieben Menschen widmen. Wer mag, darf sie auch nur für sich behalten und an ihr wärmen.