Das Bild „Die Trauer“ von Claus Maywald (2013) 400×100 cm, Filzstift auf Packpapier, digital überarbeitet

Das vierte Bild des Trauerzyklus von Claus Maywald entstand am Ende des zweiten Jahres nach dem Tod der Tochter Lara. Die Trauer war angekommen und es war ein mächtiges, lebensbestimmendes Gefühl. Dementsprechend wurde das Bild mit 4 mal 1 Meter wesentlich größer als die übrigen und die ganze Fläche wurde fast vollständig ausgefüllt.

Die Komposition liest sich von links nach rechts. Sie wird aber auch durch den „Riss“ in der Mitte in zwei Teile geteilt. Die beiden Gesichter am linken Rand haben ihre Münder weit geöffnet und schreien ihren Schmerz heraus. Er ergießt sich in schwarzen und blauen Strukturen bis fast zur Mitte. Darunter stehen lila gehaltene Leuchttürme vor gelbem Himmel. Sie verweisen auf die Orientierungen, die benötig werden.

Claus Maywald Bild die Trauer Trauerzyklus

Der Riss mit seinem Zentrum im Kreis steht für das Unüberwindbare und endgültige Abgetrennt-Sein. Hier ist auch bildlich die Lebensschnur durchtrennt.

Claus Maywald Bild Die Trauer Trauerzyklus

Rechts neben dem Riss versucht eine Hand vergeblich, etwas zurückzuhalten. Die dahinter aufgebaute trennende Struktur macht die Endgültigkeit und die Vergeblichkeit deutlich. Die rote Farbe verweist auf das Blut und den Schmerz, ebenso wie die vielen tränenförmigen Strukturen.

Claus Maywald Bild Die Trauer Trauerzyklus

Dahinter und angebunden an die Lebensschnur rollt sich eine Hand ein. Das abgetrennte Leben erlischt.

Claus Maywald Bild Die Trauer Trauerzyklus

Die große braune Wolkentür und die darunter liegende und sich bis an den rechten Rand erstreckende Burg verweisen auf ein Jenseits, das wir nicht durchschauen können. Als weitere Symbole der Trauer sind eine Bank und ein See in schwarz und lila am unteren Bildrand zu sehen.

Claus Maywald Trauerzyklus Bild Die Trauer