01 Nov
Ausstellung „Mir geht’s gut“ in Tannheim
Unter dem Titel „Mir geht’s gut – Ein krankes Kind meldet sich zurück“ sind Bilder von Lara und Claus Maywald vom 2. November 2012 bis zum 18. Januar 2013 in der Nachsorgeklinik Tannheim zu sehen.
Pressemitteilung zur Ausstellung „Mir geht’s gut“ in der Nachsorgeklinik Tannheim
Kinder, die schwer erkranken, erleben einen radikalen Einbruch in ihr bisher geführtes Leben. Die Diagnose Krebs reißt sie aus dem Alltag heraus und wirft sie in eine neue Welt – in die Welt des Krankenhauses. Die Behandlung, der sie sich unterwerfen müssen, kann sich über Monate oder Jahre hinziehen. Das Krankenhaus wird zu einer wichtigen Station in ihrem Leben, der Aufenthalt oftmals zum Ersatz für die verlorene Zeit in Kindergarten oder Schule. Die Diagnose bedeutet Trennung von der Familie, Schmerzen, Ängste und Ungewissheit. Daher zählt fortan zu den schwierigsten Aufgaben der Eltern, den Klinikalltag für die Kinder und sich selber positiv wahrzunehmen und zu gestalten, trotz der für das Kind belastenden und schmerzhaften Behandlungen. Sie werden dabei durch das Klinikpersonal und die Fördervereine unterstützt. Auch ihr Leben hat sich von einem Tag auf den anderen verändert – die unerwartete Situation fordert sie manchmal bis zur Erschöpfung. Kraft und Mut bekommen sie, indem sie sich nicht zurückziehen oder resignieren. Offenheit und Ehrlichkeit nach innen und außen helfen, das Schicksal zu tragen und nicht mit ihm zu hadern. Es kann jeden treffen, und man darf darüber auch Zeugnis ablegen. Reden und mitteilen hilft – wir sind eine Facette im Buch des Lebens – wir gehören dazu. Für die Kinder ist das Malen ein wichtiger Weg ihre Botschaften zu artikulieren und Gefühle zu transportieren. Durch ihre Bilder vermitteln sie uns eine Sicht auf ihre Welt, die ein Teil unserer Welt ist. Und wir erkennen, dass sie auch aus dieser Perspektive schön und lebenswert ist. Den Bildern des Kindes werden fotographische Impressionen aus dem Krankenhaus zur Seite gestellt. Damit steht dem ausdrucksstarken subjektiven Eindruck ein objektiver Eindruck aus der Welt des Krankenhauses gegenüber, der uns trotz aller bildhaften Verfremdung noch deutlicher zeigt, vor welchem Hintergrund die Bilder entstanden sind.
